Smartphone vs. Systemkamera

Motiv – Fototechnik – Ästhetik – Aussage

Smartphones haben die früheren Knipser- und Touristenkameras weitgehend abgelöst. Wer einfach nur Erinnerungsbildchen machen möchte, ist mit einer Smartphone-Kamera bestens ausgerüstet. Das Einzige, was man beim Fotografieren beachten muss, ist der richtige Ausschnitt. Und ruhig halten sollte man natürlich auch. Geradezu ideal ist ein Smartphone, wenn man in Bereichen fotografieren will, wo das Fotografieren verboten ist. Die übliche hohe Lichtstärke und formatbedingte Tiefenschärfe helfen dabei.

Gut für Smartphones geeignet sind Motive mit wenig feinen Details und glatten Oberflächen. Das Motorrad oben ist ein solches Motiv. Für hochwertige Fotos von Landschaften und Architektur ist die Auflösung aber zu gering. Auch die Pixelstruktur ist nicht so schön und enthält mehr Artefakte als bei einem Systemkameraformat oder gar einer Aufnahme mit Analogkamera. Hier sieht man es an den Bodenplatten, die irgendwie unnatürlich wirken. Noch größer ist der Unterschied beim Kontrastumfang. Oben sind die Lichter im Hintergrund ausgefressen. Die geparkten Autos zeigen keinerlei Details. Auch mit der Bildbearbeitung nicht korrigierbar. Im Gegensatz zum Foto unten. Aufnahme mit RAW und im APSC-Format. Hier hat man eine feine und rauschfreie Durchzeichnung vom hellsten Sonnenlicht bis in die tiefsten Schatten. Mit einem Smartphone nicht zu schaffen.

Auch die zahlreichen bildgestalterischen Möglichkeiten einer Systemkamera stehen nicht zur Verfügung oder sind nur schwer zu erzielen. Man sieht Smartphone-Fotos oft den mangelnden handwerklichen Charakter an. Und das Fotografieren ist aufgrund der eingebauten Automatismen wenig herausfordernd und macht mir persönlich auch keinen Spaß. Aber als fotografisches Skizzenbuch und für alles, wo es weniger um Bildqualität als um einfache und bequeme Dokumentation geht, trotzdem eine Alternative.

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